Vor 1681 Fans kämpfte der Bonner SC bis zum Umfallen und siegte mit 2:1 bei Fortuna Köln.
Die fußballerisch bessere Mannschaft war Fortuna Köln allemal, die Tore erzielte allerdings Bonn. Albert Bunjaku markierte in der ersten Halbzeit die Führung, Serhat Semih Güler erhöhte nach der Pause per Foulelfmeter, den er selbst rausholte. Köln warf alles nach Vorne und erzielte durch Sascha Marquet noch den Anschluss. Dabei blieb es dann aber auch. Und so jubelte der Bonner SC zum ersten Mal im fünften Regionalligaspiel unter Coach Markus von Ahlen.
Schon in den vergangenen Partien stand die Defensive: Dreimal zu Null in vier Rückrundenpartien lautete die Ausbeute. Lediglich gegen die Zweitvertretung von Köln unterlag Bonn in der Rückrunde und kassierte drei Gegentore. Gegen Fortuna Köln gelang jetzt also auch der Befreiungsschlag in der Offensive.
Mich freut es unfassbar, dass die harte, disziplinierte Arbeit des ganzen Vereins, gegen die Kölner belohnt wurde. Ich hatte in keiner Phase das Gefühl, dass ein Tor für die Fortuna zwingend verdient war.
Markus von Ahlen
Das freute auch von Ahlen: „Wir wollten mit unseren Tugenden alles in eine Waagschale werfen und wussten, dass wir dann unsere Chancen bekommen werden. In den letzten Wochen haben wir viel an der Defensive arbeiten müssen. Der nächste Schritt ist es nach Vorne zielstrebiger und frecher zu spielen. Mich freut es unfassbar, dass die harte, disziplinierte Arbeit des ganzen Vereins, gegen die Kölner belohnt wurde. Ich hatte in keiner Phase das Gefühl, dass ein Tor für die Fortuna zwingend verdient war.“
Der Aufstieg war kein Thema für uns. Wir hatten nie Druck.
Stipe Batarilo
Für Bonn rückt das rettende Ufer in greifbare Nähe, ein Punkt ist es noch auf Alemannia Aachen, die allerdings ein Spiel weniger absolviert hat.
Köln auf der anderen Seite strauchelt nach dem 1:1 gegen Düsseldorf II zum zweiten Mal in Folge und verliert den Anschluss an Rot-Weiss Essen. Trainer Alexander Ende zeigte sich nach Abpfiff enttäuscht: "Es ist ein bitterer Abend für uns. Wir sind in den ersten 20 Minuten gut reingekommen und haben uns einige Chancen erspielt. Danach hat sich das Gegentor allerdings abgezeichnet. Wir haben in der Phase viele kleine Fehler gemacht und den Gegner eingeladen. Nach der Halbzeit wollten wir Ruhe bewahren und langsam Druck aufbauen. Das ist leider nicht gelungen. Zusammengefasst hat uns die Qualität im Ballbesitz und die nötige Frische gefehlt.“
Das Thema Aufstieg wurde von den Kölnern stets gemieden, laut Mittelfeld-Dauerbrenner Stipe Batarilo-Cerdic war das auch in der Kabine nie ein Thema: „Der Aufstieg war kein Thema für uns. Wir hatten nie Druck. Gegen Bonn waren wir das bessere Team und hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz. Es war klar, dass sich Bonn hinten reinstellt und auf Fehler wartet. Nach den beiden Gegentoren war es dann natürlich schwer.“
Noch Anfang Februar sagte Batarilo gegenüber RevierSport: "Es nutzt ja nichts, immer nur auf Essen zuschauen. Wenn wir unsere Spiele gewinnen, dann sieht das gut aus. Ich bin aber auch ehrlich: Wir sind lieber Jäger als Gejagte. Mal schauen, wer am Ende oben steht." Er sollte Recht behalten.